Von Fußball und Lastenrädern: Meine aktuellen Projekte

Liebe Leserinnen und Leser,
Heute gibt es mal einen Blogeintrag der anderen Art. Heute werde ich mich mal ganz auf meine Arbeit bei FABIO fokussieren. Wie schon geschildert, haben wir das Fahrrad-Ambulanz-Projekt, das von meinem Vorgänger angefangen und nun von mir und meinem Kollegen Brian betreut wurde, vor gut zwei Wochen abgeschlossen. Hauptsächlich zwei neue Projekte beschäftigen mich nun, für eines davon benötige ich eure Unterstützung.

SoccAfrica
Die Initiative zu SoccAfrica ging von einer langjährigen deutsche Partnerorganisation aus. Die Idee dahinter ist, dass deutsche Fußballer und Fußballerinnen Fahrräder an junge Spielerinnen und Spieler in Uganda, Burkina Faso und Namibia spenden.
Fußball erfreut auf dem gesamten afrikanischen Kontinent großer Beliebtheit, besonders bei Kindern und Jugendlichen. Viele von ihnen haben aber Schwierigkeiten, zu Spielen und zum Training zu gelangen, da die Distanzen oft groß und die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln teuer ist. Ein Fahrrad kann jungen Menschen nicht nur dabei helfen, besser zum Fußballplatz zu gelangen, sondern wäre auch wertvoll bei der Fahrt in die Schule oder bei der Verrichtung anderer täglicher Aufgaben.
Vonseiten FABIOs bin ich nun der Ansprechpartner. Momentan arbeiten wir noch an einem Konzept zur Verwirklichung des Projekts. Ich habe bereits einen Flyer erstellt, mit dem wir später an die deutschen Clubs herangehen wollen. Hauptsponsor soll möglichst ein Bundesligaspieler mit afrikanische Wurzeln werden.

Lastenräder für Uganda
Dieses Projekt habe ich selbst initiiert. Zusammen mit meinen Kolleginnen und Kollegen bei FABIO haben wir ein Konzept dafür entwickelt. In „Lastenräder für Uganda“ geht es um den Bau zweier Lastenrad-Prototypen, die für Uganda geeignet sind, ein gewöhnliches Modell und eines für Menschen mit Behinderung.

Arbeitslosigkeit oder ein sehr geringes Einkommen ist in Uganda weit verbreitet, vor allem unter jungen Menschen. Neben fehlenden Arbeitsplätzen und mangelnder Bildung macht vielen Menschen auch der schwierige Transport von Waren zu schaffen. Günstige Transportmittel wie Fahrrad und Motorrad können nur sehr wenig Güter transportieren, Minibusse und Lastwagen sind wiederum sehr teuer. Menschen mit körperlicher Behinderung haben es besonders schwer. So sind Unternehmer/innen meist gezwungen, ihre Waren an einem Ort zu verkaufen, anstatt sie flexibel an Plätzen anzubieten, an denen gerade Nachfrage herrscht. Verkäufer/innen müssen oft 30 bis 35 Prozent ihres Gewinns für Transport zum Markt aufwenden.

Schon vor Beginn meines Freiwilligendienstes hatte ich die Idee, ein Projekt mit Lastenrädern zu starten. Durch Gespräche mit meinen Kollegen und durch eigene Erfahrungen habe ich dann erst gemerkt, wie gut diese Idee zu Uganda passt. Auch FABIO hat schon länger vor, Lastenräder zu bauen und es gibt bereits mehrere erfolgreiche ähnliche Projekte, z.B. in Ruanda, Äthiopien und Tansania. Also haben wir gemeinsam ein Konzept entwickelt. FABIO will Lastenräder für Menschen mit und ohne Behinderung bauen, um ihnen eine stabile und ausreichende Einkommensquelle zu verschaffen. Wir wollen die Lastenräder sowohl an Einzelunternehmer/innen als auch an Gruppen von Verkäufern und Verkäuferinnen geben, die damit z.B. gesammelt ihre Waren zum Markt transportieren und so ihr Einkommen verbessern können.
Da das Wissen zum Bau von Lastenrädern in Uganda nicht verbreitet ist, wollen wir von FABIO mit diesem Projekt zwei Prototypen bauen und testen, bevor wir Lastenrad-Projekte im größeren Stil planen. Durch den Bau der Fahrrad-Ambulanzen sind schon Erfahrungen beim Arbeiten mit Metall (biegen, flexen, schweißen) vorhanden. Die zum Bau benötigten Materialien sind in Jinja leicht zu bekommen. Konkret geht es um den Bau eines gewöhnlichen Lastenrads mit drei Rädern und einer Ladefläche vorne sowie um die Konstruktion eines handbetriebenen Modells (evtl. mit elektrischem Unterstützungsmotor) für Menschen mit körperlicher Behinderung.
Die zwei Prototypen sollen bereits gegen einen kleinen Betrag an junge Unternehmer/innen ausgegeben werden und diesen helfen, ein besseres Einkommen zu erwirtschaften. Ist dieses Pilotprojekt erfolgreich, erhoffen wir uns dadurch Gelder von größeren Organisationen und Stiftungen für weitere Lastenrad-Projekte.
Auch sind wir für dieses Pilotprojekt noch auf externe Werkstätten und Arbeitskräfte angewiesen. Langfristig planen wir aber den Bau einer eigenen Werkstatt, in der mehr Lastenräder und auch Fahrradambulanzen gebaut werden können. Ist das Pilotprojekt erfolgreich, können wir uns mit dieser Idee leichter an größere Geldgeber wenden.

Für Entwicklung und Bau der für dieses Pilotprojekt benötigten zwei Lastenräder benötigen wir ca. 1.600 Euro. Dieser Betrag beinhalten sowohl Material- und Transportkosten, als auch Löhne für Arbeitskräfte, die uns beim Bau unterstützen, und für meinen Kollegen, der das Projekt zusammen mit mir umsetzen wird.

Falls euch das Projekt zusagt und ihr uns bei der Umsetzung unterstützen wollt, würden wir uns sehr über eine Spende freuen! Dies läuft über das Portal betterplace.org. Zum Spendenformular geht es hier.
Betterplace wird euch eine Spendenquittung ausstellen.

Ihr habt noch Fragen? Ihr hättet gern eine Druckversion der Projektbeschreibung? Schreibt mir einfach: franz@la-stiegler.de

Vielen Dank!

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünscht
Franz

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert