Hallo zusammen,
hiermit melde ich mich zurück, um vernachlässigte Freunde, Familienmitglieder und sonstige Interessierte mit neuen Bildern zu versorgen.
Ich habe mein Vorhaben nicht vergessen, in einem Beitrag Äthiopier aus meinem Umfeld mit verschiedenen Lebensgeschichten und Sichtweise zu Wort kommen zu lassen. Ich muss das nochmal verschieben, auch wenn mittlerweile einer meiner Kandidaten dafür, der sich besonders durchboxen musste, leider aber auch keinen besonders gesunden Lebensstil verfolgt hat, sogar schon an einem Infarkt oder ähnlichen (Übersetzungsungenauigkeiten und so) im Alter von 31 Jahren verstorben ist.
Ich denke, ich bin auch bereit, als Zwischenfazit Vergleiche aus verschiedenen Bereichen zwischen Deutschland und Äthiopien ziehen zu können. Das kommt auch auf meine Todo-Liste.
Dieser Beitrag dient wie bereits erwähnt nur dazu, ein paar (66) Bilder zu teilen. Die folgendene Slide-Show ist eine Sammlung der Highlights aus meinem Fotospeicher seit Beginn dieses gregorianischen Kalenderjahres und daher auch nicht repräsentativ für irgendetwas. Es ist mir zu viel, um alles direkt in zufriedenstellender Länge zu beschreiben. Deshalb stellt mir doch einfach Fragen dazu und ich ergänze, was Euch interessiert.
Liebe Grüße nach Deutschland und wo ihr Euch sonst so rumtreibt
[Die Slideshow könnte eine Weile laden und sollte gleich hier drunter kommen ]
Ginir (1/12): Zurück in der Schule. Mein Freund Tedy hat mir seine alten Schulen in seiner Heimatstadt Ginir gezeigt. Laut Direktor gibt es die Tradition immer noch, dass die Klasse freitags immer gemeinsam sauber macht, doch der letzte Freitag war ein Feiertag. Ginir (2/12): Die Stadt liegt in der Region Oromia, nahe der Grenze zu Somali (der Region Somali im Südosten Äthiopiens, nicht dem Land Somalia). Ginir (3/12): Eingang der Grundschule Ginir (4/12): Schulregel in der weiterführenden Schule Ginir(5/12): Immer noch in der weiterführenden Schule Ginir (6/12): Nach Ginir sind Tedy und ich in der äthiopischen Osterzeit gefahren. Daher hatte seine Familie zum Ende der zweimonatigen Fastenzeit zwei Hühner und eine Ziege besorgt, die bis zu ihrer Bestimmung im Kochtopf im Garten herumgelaufen sind. Ginir (7/12): Markt Ginir (8/12): In Ginir gibt es kaum Autos. Stattdessen parken viele Händler des Marktes ihre Esel an einem der beiden dafür vorgesehenen Stellen. Ginir (9/12): Keine Bildergalerie ohne einen Sonnenuntergang Ginir (10/12): Am Wassertank mit Blick auf die drei Jahre alte ethiopisch-orthodoxe Mariakirche Ginir (11/12): Selbige Kirche von vorne Ginir (12/12): Viele Häuser und Felder in der Nähe der Stadt sind durch Kaktushecken geschützt. Viel schöner als die Wellblechbegrenzungen in Addis Abeba. Diese Hecke hier muss aber noch ein bisschen wachsen. Bale (1/1): Der Weg nach Ginir führt u.a. durch die Bale Mountains, Heimat besonderer Tierarten wie dieses Warzenschweins. Timkat: Neben Neujahr, Meskel, Weihnachten und Ostern ist Timkat, die Taufe Jesu, ein wichtiger Feiertag in Äthiopien. Hier, auf einem großen Platz in Addis Abeba, fanden zerimonielle Rituale und sonstiges geselliges Zusammensein wie kleine Spiele statt. TVET Ausstellung (1/2): Gearbeitet wird natürlich auch. Hier stellen Tedy und ich mein Registrar-System (siehe vorherige Posts) auf der jährlichen Ausstellung der beruflichen Colleges auf dem Messegelände am Meskelplatz vor. TVET Ausstellung (2/2): Die Ausstellung lief eine Woche lang. Wenn sonst keine da war, habe ich auch Arbeit anderer vorgestellt, die zu meinem Tegbare-Id College gehören. TVET Ausstellung (3/4): Viele Leute hat aber eher die Modenschau auf der Ausstellung angelockt. TVET Ausstellung (4/4): Das Tegbare-Id hat mit einer guten Mischung aus traditionellen und modernen Designs und einem sehr lebendigem Auftritt die Modenschau gewonnen. Während jemand anderes unseren ganzen Auftritt gefilmt hat, blieb mir die Ehre zuteil, alles in Fotos festzuhalten. Danakil-Senke (1/): Ein außergewöhnliches Erlebnis für jeden, der es dorthin schafft, ist eine Tour in die Danakil-Senke, wie ich sie mit meiner Schwester unternommen habe. Die Touren starten in der Regel von Mekele, der Hauptstadt der Region Tigrays, aus. Von dort ging es für uns zuerst in dieses Camp in der Wüste. Danakil Senke (2/): Allein der Weg zum Camp durch die Sand- und später sogar Lava-Wüste ist ein Abenteuer für sich. Danakil-Senke (3/): Nach Anbruch der Dunkelheit ging die Tour zu Fuß weiter zum „rauchenden Berg“ Ertale. Dort in der Nähe haben wir in einem kleinem Camp unter freiem Himmel übernachtet, um zum Sonnenaufgang wieder unten sein zu können. Leider hat uns der ganze Rauch die Sicht auf die Lava versperrt. Danakil-Senke (4/11): Tag 2. Durch Sand- und Salzwüste führt der Weg zu einer faszinierenden Landschaft, wie ich sie mir auf dem Mars vorstelle: Keine Lebewesen dafür Mineralien in ihrer Reinform in rotbrauner und gelber Farbe. Danakil-Senke (5/11) Danakil-Senke (6/11): Achja, wie im Hintergrund zu sehen, gibt es viele kleine Pfützen, die sich aus heißem aus dem Boden blubberndem Wasser speisen. Danakil-Senke (7/11): Vom Nahen erinnert der Boden an Korallen und ist stabiler als er aussieht. Danakil-Senke (8/11) Danakil-Senke (9/11): Hier ein Bild der erwähnten Salzwüste. Danakil-Senke: (10/11): Von dieser Seite wird nur Salz für Tiere abgebaut, von der anderen auch für den menschlichen Verzehr. Der Ertrag mit dem Salz ist gering. Wie viel Umsatz mit Touristen gemacht wird, die die Arbeiter bei ihrer Arbeit fotografieren oder sich mal auf ein Kamel setzen, kann ich nicht einschätzen. Danakil-Senke (11/11): Zum Start- und Endpunkt der Tour in Mekele fährt ein Bus von Addis Abeba aus, der 14 Stunden lang unterwegs ist. Dafür lohnt sich die Aussicht während der Fahrt. Technovation: Nochmal zurück zur Arbeit. Technovation ist ein internationaler Innovationswettbewerb für junge Mädchen vor dem Erwachsenenalter. Die Mädchen analysieren ein Problem aus ihrem Umfeld, entwickeln dararuf eine Mobile-App und eine Geschäftsidee und präsentieren die App anschließend in Videos. Dabei folgen sie einem online-Curriculum und arbeiten mit ihren Mentoren sehr selbstständig in einem in unserem Fall von der GiZ bereitgestellem Raum. Im vergangenen Jahr war die äthiopische Firma Synergy Habesha Films in der Organisation von Technovation stark beteiligt. Diese Firma hat außerdem den Unterhaltungsfilm ቁራኛዬ (Kuragnaye) über eine alte äthiopische Tradition produziert. Daher habe ich einen Tipp bekommen, dass bei einer bestimmten Kinovorstellung die Schauspieler anschließend für Fotos auflaufen würden. Witzig fand ich, dass zuerst ich an dem Foto interessiert war, doch als ich gehen wollte, der Schauspieler auch ein Foto mit „dem Weißen“ haben wollte. City Within the City (1/3): Ein anderes Projekt ist „City within the City“. Es ist im letzten Jahr aus der Städtepartnerschaft mit Leipzig und dem Entoto College entstanden. In diesem Jahr ist mein College beigetreten. Dabei wurden in beiden Ländern Schüler aus der Umgebung eingeladen, um mit den Collegelehren eine ganze Woche lang zu bauen, zu recyclen, Kunst zu schaffen etc. Ein Schwerpunkt der Veranstalung lag auf Inklusion und barrierfreien Bauen. City Within the City (2/3): Ich hatte einen kleinen Beitrag im Bereich Computer Aided Design geleistet und mir ansonsten aber eher nur von den Kids ihre Erfolge zeigen lassen. City Within the City (3/3): Gleichzeit am Entoto-College Schule in Addis Abeba: Appropos engagierte Arbeit. Hier hilft der Direktor (symbolisch) einer stattlichen Schule mit anderen Interessierten wie meinem Mitbewohner, der mich ebenfalls mitgenommen hat, an den Beeten für den neuen Schulgarten mit. Selbstevaluation in meinem Registrar-Team Meskel-Platz: Im Hintergrund vielleicht schwer zu erkennen. Hier laufen regelmäßig Sportbegeisterte in unterschiedlichen Verfassungen (mache rennen regelrecht, andere gehen nur) auf den Stufen hin und her. Leider gibt es in Addis Abeba („neue Blume“) nur wenige öffentlich zugängliche Grünflächen. Hier wohne ich (1/2): Deshalb bin ich umso glücklicher, dass zu dem schicken Haus unserer Sechser-WG ein schöner großer Garten mit derzeit 3 Hängematten, Avakadobaum und Veranda gehört. Hier wohne ich (2/2): Dafür mache ich auch gerne Abstriche in meiner Zimmergröße. Zoma Museum (1/2): Ein anderer Ort mit viel Grün ist das Zoma-Museum. Es hat ein wenig außergwöhnliche Kunst zu bieten, ansonsten erinnert es aber eher an einen botanischen Garten. Zoma Museum (2/2): Es wurde erst vor Kurzem von einer Ausländerin eröffnet. Mein Mitbewohner Yaye hat dort mitgearbeitet, sodass wir kostenlos hereinkamen. Langanosee (1/6): Zu Ostern (eine Woche vor äthiopisch-Ostern) waren meine Eltern zu Besuch 🙂 Gemein mit einem Mitbewohner, seiner Mutter und Schwester sind wir zum Langanosee gefahren. Dort besitzt eine Bekannte ein Haus zwar ohne Wasser und Strom, dafür aber mit Seezugang. Langanosee (2/6): Tedy war auch mit, aber sagt es keinem .. Langanosee (3/6): Den See haben wir uns mit allen Tieren geteilt, die vorbei kamen, ansonsten liegt das Haus sehr abgeschieden. Langanosee (4/6): Ein bisschen weiter den Strand entlang fanden sich auch mehr Menschen zum Baden und Wäsche waschen und ebenfalls allen Tieren, die so vorbei geschaut haben. Langanosee (5/6) Langanosee (6/6): Am Haus hatten wir nicht genug Hängematten dabei, aber es gab ja auch noch andere bequeme Plätze. Wenshi (1/4): Außerdem waren wir am wunderschönen Wenshi-Kratersee. In dem Krater leben wohl etwa 2.000 Menschen. Wenshi (2/4): Unten am See Wenshi (3/4): Unsere Unterkunft für etwa 30 Euro pro Nacht. Wenshi (4/4): Ein Essen während der Reise. Gereist sind wir mit Minibussen wie diesen. Dieser Taxipark befindet sich jedoch aus Kampala in Uganda, wo ich für mein Zwischenseminar durchgefahren bin und es nen höheren Aussichtspunkt gibt. Im Zwischenseminar konnte ich endlich einen Großteil meiner artefact-Mitfreiwillen wiedersehen. Wenn man von Addis aus in den Westen fährt, kommt man in der Regel nach einer halben Stunde an dieser speziellen Stelle vorbei. Das Flugzeug ist ausgemustert, zum Caffee umgebaut und ziert nun einen Ortseingang. Gada (1/5): Dort bin ich auch vorbeigefahren, als mich ein Freund zu einem alle acht Jahre stattfindenden Gada-Fests in einen hinterm Wald gelegenen kleinen Ort mitgenommen hat. Im Internet gibt es dazu wenig zu finden. Hier ein paar Hintergrundinformationen der Unesco: https://ich.unesco.org/en/RL/gada-system-an-indigenous-democratic-socio-political-system-of-the-oromo-01164. Gada (2/5): Das war für mich sehr abenteuerlich. Abends haben sich alle für eine Zeremonie an einen bestimmten Ort begeben. Nachts geschlafen haben wir in einem der Häuser, die man im vorherigen Bild sieht. Ich habe mir dort zu viert ein Single-Bett geteilt. Alle waren wie auch auf meinen anderen Reisen super gastfreundlich. Gada (3/5): Hier die Zeremoie, wo u.a. Recht gesprochen wurde. D.h. jemand,der Opfer eines Verbrechens wurde, klagt dies an und der Täter muss sich zu erkennen geben und seine Schuld eingestehen. Ansonsten wird die Menge ihm nichts Gutes wünschen. Gada (4/5): Auf dem Rückweg durfte ich im Haus eines Cousins meines Freundes ein besonderes Gewand aus Affenhaaren anprobieren, das von manchen während der Feierlichkeiten getragen wird. Ihnen steht das viel besser als mir. Gada (5/5): In der Gegend gibt es viele Pferde, die eine traumhafte Kulisse erzeugen. Face of Addis: Zurück nach Addis Abeba. Hier zu einem Veranstaltungsort, der bisher einmal monatlich stattfand. Das ist einer dieser typischen Orte, wo viele Expats zusammenkommen. Bayern (1/3): Ganz andere Welten als auf dem Land. In einem schicken Hotel kam der bayerische Ministerpräsident im April zu Besuch. Er gab köstliches bayerisches Essen und sogar Bier wurde eingeflogen, obwohl sich das hiesige meiner Meinung nach mithalten kann. Bayern (2/3): Als Teil dessen aber ohne Herrn Söder fand im Tegbare-Id ein Symposium mit MedTech One World, einer Initiative der TU München statt. Das Thema war Medizintechnik und wie sie vermehrt in Äthiopien produziert werden kann. Hier ein Blick aus dem Fenster der Bibliothek, wo das Symposium stattfand. Bayern (3/3): Dieses Bild ist bei der Besichtigung einer Plastikfabrik eines in den USA aufgewachsenen Äthiopiers während des Symposiums entstanden. Addis Abeba (1/4): Hinterm Zomen Museum Addis Abeba (2/4): Shollar Markt: Auf dem mehrere Straßenzüge umfassende Markt in Megenagna kann man vieles finden, ohne dass es so unübersichtlich wie der Mercato ist, der als Markt gleichzeitig ein ganzer Stadtteil ist. Addis Ababa (3/4): Ein kleiner Viehmarkt auf der anderen Straßenseite Addis Abeba (4/4): Adwa-Brücke am Adwa-Nationalfeiertag. In der Schlacht von Adwa (oder Adua) besiegte 1896 die äthiopische Armee die italienische. Die Schlacht gilt als die wichtigste für die äthiopische Souveränität.