Warum bin ich in Malawi gelandet? Malawi, ein kleines, kaum bekanntes Land. Zufall? Tatsächlich nicht!
Vor mittlerweile mehr als 2 Jahren hat Carl, ein Freund von mir, Joseph auf der Klimakonferenz 2015 in Paris kennengelernt. Joseph ist Malawier, studierter Umweltwissenschaftler und unglaublich engagiert dabei Malawis Natur zu schützen, Ernährungssicherheit zu gewährleisten und über die Ursachen und Folgen des Klimawandels aufzuklären, der vor allem die Landwirtschaft und somit die Ernährungssicherheit in Malawi stark bedroht. Mit seiner NGO ‚Youth for Environment and Sustainable Development‘ (YSD) setzt sich Joseph gemeinsam mit einem Team aus jungen Aktiven – Jekapu, Pilirani und Esnart – für die Zivilgesellschaft in Malawi ein und bringt Klimaschutz und Klimawandelanpassung in die politische Debatte des Landes.
Joseph zeigte Carl gegenüber großes Interesse an einer Kooperation mit Engagierten aus dem Globalen Norden, da der Klimawandel ohne Frage ein globales Phänomen ist und Folgen und Ursachen des Klimawandels idealerweise in globalen Partnerschaften angegangen werden sollten, um eine ganzheitliche Betrachtung der Probleme und Herausforderungen zu gewährleisten. Da Carl Joseph in Sachen Engagement beinahe in nichts nachsteht, bildeten die beiden das ideale Team, um so eine Idee tatsächlich in die Tat umzusetzen.
So beschlossen wir – Carl, Annika, Miriam, Sabina und ich – 5 Studierende aus Lüneburg, eine Kooperation mit YSD Malawi einzugehen und sie bei deren Projekten in Malawi zu unterstützen und gleichzeitig in Deutschland Bildungsarbeit zum Thema Klimaschutz und globale Gerechtigkeit zu machen. Nach einem zunächst schleppenden Anfang gab ein Universitätsprojekt zum Thema Biodiversität und Ernährungssicherheit in Malawi Anlass für den Startschuss der Kooperation. Nachdem wir im Rahmen des Projekts viel über Malawi gelernt hatten, wollten wir nicht länger warten, sondern endlich aktiv werden. Das erste gemeinsame Projekt mit YSD Malawi wurde geplant, Fördergelder beantragt und nachdem die Förderung gesichert war, führte YSD in Malawi Workshops zum Thema Klimawandel und Landwirtschaft durch. Das Projekt war ein voller Erfolg und die Kooperation kam ins Rollen. In Deutschland haben wir noch 2 weitere Mitglieder dazu gewonnen, Amelie und Henrik, und sind als Projektgruppe des Janun Lüneburg e.V., ein Zusammenschluss von jungen Engagierten in Niedersachsen, aktiv.
Mittlerweile haben wir eine gute Partnerschaft und Freundschaft zwischen den beiden YSD-Gruppen in Malawi und Deutschland entwickelt. Joseph war von 2017 bis 2018 für ein Jahr als Klimabotschafter für JANUN e.V im Rahmen eines Süd-Nord-Freiwilligendienstes in Deutschland und so kam die Idee auf, dass auch jemand aus unserer Gruppe einen weltwärts-Freiwilligendienst in Malawi machen könnte. Uns ist es wichtig, die Kooperation vor allem auf freundschaftlicher Ebene voranzubringen – denn es ist schöner, sich auch über Dies und Das auszutauschen und nicht immer nur über Organisatorisches zu sprechen und das ist erfahrungsgemäß einfacher, wenn man sich gegenseitig kennt. Da ich sowieso seit einigen Jahren vorhatte, nach meinem Bachelor einen weltwärts-Freiwilligendienst zu machen, entschied ich mich nach einer Einsatzstelle in Malawi zu suchen. Als ich dann auch noch eine Einsatzstelle im Bereich Landwirtschaft und Ökologie in Malawi fand, die thematisch ideal zu meinen Studienschwerpunkten passt, schien alles einfach zu gut zu passen, um wahr zu sein!
Und jetzt ist es tatsächlich wahr geworden… Ich bin in Malawi, bin mit meinem Projekt am Kusamala Institute sehr zufrieden und freue mich, dass ich über den weltwärts-Freiwilligendienst hinaus auch noch die Projekte von YSD Malawi besser kennenlernen kann und mit den Leuten von YSD ein paar schöne Momente erleben kann, die unsere Partnerschaft stärken werden.
2 Antworten auf „Warum Malawi? – Die Geschichte von YSD“