Hello, my name is Tilman

Hallo liebe*r Leser*in,

ich, Tilman Kießig, werde am 12.08.2018 meinen Flug und damit mein Jahr in Uganda antreten. Doch wer ich bin und weshalb ich das Auslandsjahr mache, will ich hier erläutern.

Wenn ich mich beschreiben müsste, wären die ersten Dinge, die mir einfielen, meine Musik-Vernarrtheit, meine Bücher-Begeisterung, meine Fahrrad-Besessenheit, meine Experimentierfreudigkeit und leider auch meine Vergesslichkeit (die ich hier fast noch vergessen hätte).

Damit lässt sich so noch nicht viel anfangen, aber es beschreibt meine Sicht auf mich ziemlich gut.

Ich bin 20 Jahre alt, habe mein Abi 2017 erfolgreich absolviert und anschließend eine einjährige Ausbildung zum Chemisch Technischen Assistenten angefangen, die ich dann erfolgreich abbrach, weil meine Fähigkeiten in gewissen Bereichen nicht allen Anforderungen entsprachen. In unserer Gemeinde bin ich Oberministrant (da kümmere ich mich um die jüngeren und besonders um die neuen Minis), habe im Chor mitgesungen und auch die Musikanlage unter meinen Fittichen. In dem Ganzen ist mein Instrumentenspiel ein wenig untergegangen – dennoch setze ich mich auch heute gerne ans Klavier oder spiele auf meiner Klarinette.

Doch mit dem anstehenden Eintritt ins Berufsleben kommt auch die Frage nach dem, was ich mein Leben lang jetzt zu arbeiten gedenke. Was möchte ich studieren oder erlernen, für was soll ich mich entscheiden? Darauf habe ich bisher noch keine Antwort.

Darum habe ich mich entschlossen, meinen Horizont zu erweitern, meine Grenzen kennenzulernen und auszureizen und mich selber und meine Fähigkeiten auf die Probe zu stellen. Ich habe nach Möglichkeiten gesucht, mir dann an Bekannten ein Beispiel genommen und mir ein Land gesucht, in dem ich noch nie war, eine Organisation, mit der ich dort hinfahren und ein Projekt, in dem ich dort mitarbeiten kann.

Mit wem ich jetzt also nach Uganda starte, steht im Beitrag >>RICE-WN, für wen ich arbeite<< in der Kategorie  Arbeiten und lernen mit RICE-WN.

Falls ihr wissen wollt, was ich sonst so mache und wie es mir in der Ferne geht, geht zur Kategorie Persönliche Eindrücke und Erlebnisse.

Das wars von mir. Bis später.

Tilman

Ps.: Falls ihr mir mich kontaktieren wollt und oder euch ein Kommentar nicht ausreicht, hier meine Emailadresse: tilman.kiessig@gmail.com

Zweites Vorbereitungsseminar

Nachdem wir uns während des ersten Vorbereitungsseminars gut kennengelernt hatten und zu einer tollen Gruppe zusammengewachsen waren, freuten wir uns umso mehr, uns auf dem zweiten Vorbereitungsseminar Anfang Juli alle noch einmal wieder zu sehen! Wieder verbrachten wir in der Gruppe schöne Abende auf dem artefact-Gelände und am Lagerfeuer und konnten uns dabei noch besser kennenlernen. Das Highlight der Woche war dabei definitiv das Pizzabacken im Lehmofen!

Das sind wir – die 14 solivolis, 2 verstecken sich im Baum (:

Und Afrika rückt immer näher…

Im Fokus des Seminars stand aber vor allem die intensive Vorbereitung auf unsere Ausreise nach Uganda, Ruanda, Malawi und Äthiopien, die immer näher rückt! Während Ostafrika vor dem Seminar noch sehr weit weg wirkte, schien es nach dem Seminar ein Stück näher gerückt zu sein. Grund dafür waren vor allem verschiedene Gäste, die das Seminar sehr bereicherten.

Pax aus Uganda, der Chef von RICE West Nile, Tilmans zukünftiger Einsatzstelle, erzählte uns ausführlich von seiner Arbeit in Uganda, seinen Erfahrungen mit Freiwilligen und versicherte uns, dass eine ereignisreiche und bereichernde Zeit vor uns liegen würde. Seine positive Offenheit und Freundlichkeit bot einen schönen Start in das Seminar und wir freuen uns schon Pax in Uganda zu besuchen… Er hat uns nämlich alle nach Arua Town eingeladen!

Ein weiterer Gast konnte aus der Nordperspektive von einer langjährigen Süd-Nord-Partnerschaft berichten. Walter Schroedter ist seit vielen Jahren in der Partnerschaft zwischen Schleswig-Holstein und Rukararwe in Uganda aktiv. Rukararwe wird Rika’s zukünftige Arbeitsstelle sein. Durch die ausführlichen Erzählungen von Walter Schroedter über die Anfänge der Zusammenarbeit 1985 und die Entwicklungen des Projekts bis heute, konnten wir viel über Süd-Nord-Partnerschaften lernen.

Und dann waren noch Lisa und Johanna da… Ehemalige Freiwillige, die vor einem Jahr aus Uganda zurückgekommen waren und die wir mit Fragen bombardieren konnten. Die Erzählungen der beiden waren für uns sehr hilfreich, da sich so langsam ein viel deutlicheres Bild vom Leben in Ostafrika abzuzeichnen begann. Was trage ich denn am besten für Kleidung? Was war dein Lieblingsessen? Wie komme ich von hier nach da? Wie schläft es sich unter einem Moskitonetz? Wo lohnt es sich hin zu reisen? Und vieles mehr…

Zum Ende des Seminars besuchte uns Josie, eine Südfreiwillige aus Ruanda, die zurzeit in Lauenburg einen weltwärts-Freiwilligendienst macht. Sie erzählte uns viel über das Leben in Ruanda, und wie sich Ruanda nach dem Genozid 1994 schnell zu einem der umweltfreundlichsten und geschlechtergerechtesten Länder der Welt entwickelte. Plastiktüten sind in Ruanda strikt verboten!

Warum eigentlich weltwärts gehen?

Ein weiterer thematischer Schwerpunkt war die kritische Auseinandersetzung mit Freiwilligendiensten und unserer Rolle als Freiwillige. In verschiedenen Seminareinheiten beschäftigten wir uns ausführlich mit Fragen wie, „Was ist meine Motivation einen Freiwilligendienst im globalen Süden zu leisten?“, „Wem nützt ein Freiwilligendienst eigentlich?“, „Welche Probleme sind mit einem Freiwilligendienst verbunden, kann ein Freiwilligendienst sogar mehr Schaden als Nutzen verursachen?“. Mit der Definition von weltwärts als „Lerndienst“ wollen wir uns explizit von der „Entwicklungszusammenarbeit“ distanzieren und sehen uns auf keinen Fall als Helfende, sondern viel mehr als Lernende in einem kulturellen Austausch!

Konzentriertes Arbeiten

Aktiv und kreativ

Einen alten Fahrradschlauch einfach in den Müll werfen? Nicht bei uns… Denn wo landet denn der Müll? Man weiß es nicht so genau… Also lieber recyclen und reusen und dabei die Umwelt und das Gewissen schonen! An einem aktiven Nachmittag wurde unsere Gruppe daher kreativ und ein Teil von uns bastelte aus einem Fahrradschlauch praktische und stilreiche Handytaschen, Geldbeutel und Ohrringe!

Andere nahmen Nadel und Pfaden in die Hand und lernten wie man wiederverwendbare Damenbinden herstellen kann. In einigen unserer zukünftigen Einsatzstellen kann das eine gute Idee für ein eigenes Projekt sein, um vor allem junge Mädchen darin zu bestärken auch während ihrer Periode weiterhin in die Schule zu gehen!

Hier entstehen wiederverwendbare Binden

Hafermilch selber machen? Bei unserem Konsum an Porridge jeden Morgen eine gute Idee… Daher stellten Samuel, Derian und Inga aus Hafer, Hirse und Wasser unsere eigene Milch her und versüßten sie mit besonderen Geschmacksrichtungen wie Datteln und Vanille. Eine ganze Bierkiste füllten sie mit dem leckeren Getränk, die am Ende der Woche dann auch leer war!

Tee kochen mit einem Wasserkocher? Langweilig… Wir bauen uns lieber einen effizienten Herd, der mit Feuer betrieben wird und dabei vergleichsweise wenig Holz verbraucht und wenig Rauch produziert und das Wasser genau so gut zum Kochen bringt.

Pizzabacken im Lehmofen

Das Highlight der Woche war ohne Frage das Pizzabacken im Lehmofen! Das Video zeigt die besonderen Eindrücke und man kann definitiv sagen, dass die Pizza die leckerste war, die wir je gegessen haben!

Zum nördlichsten Punkt von Deutschland!

Vom nördlichsten Punkt Deutschlands werden wir nun bald ziemlich weit in den Süden reisen…

In Glücksburg darf ein Ausflug zum Meer natürlich nicht fehlen. Daher machten wir uns an einem Nachmittag auf den Weg zum nördlichsten Punkt von Deutschland, Dänemark auf der anderen Seite des Wassers war zum Greifen nahe! Leider kühlte es im Laufe der Seminarwoche etwas ab, sodass es uns zum Schwimmen doch etwas zu kalt wurde, aber Spaß hatten wir trotzdem!

10 Jahre weltwärts – 10 Jahre solivol

Dieses Jahr feiert weltwärts Jubiläum… 10 Jahre alt wird das Programm und gleichzeitig auch solivol! Wir haben also die große Ehre, der Jubiläumsjahrgang zu sein.

Der solivol-Jubiläumsjahrgang

Über meine Einsatzstelle und mich

Mein Name ist Laura Ehrler und ich bin 19 Jahre alt. Ich komme aus der Nähe von Freiburg und habe dort auf einem sozialwissenschaftlichen Gymnasium mein Abitur gemacht.

Nach 13 Jahren Schule beginnt für mich nun endlich ein neuer Lebensabschnitt.
Ab August (2018) werde ich für ein Jahr in Malawi leben, lernen und arbeiten.
Meine Einsatzstelle liegt im Norden Malawis, in der Nähe von Mzuzu, dies ist die drittgrößte Stadt Malawis.
In einem kleinen Dorf namens Chipunga, darf ich in das malawische Leben eintauchen und den Alltag einer Vor- und Grundschule hautnah miterleben. Außerdem kann ich die Erfahrung machen, wie es ist in einem Haus zu leben ohne Strom, Internet und fließend Wasser.
Doch das nahegelegene Mzuzu wird für ausreichend Abwechslung sorgen.
Dort werde ich für mehrere Tage in der Woche in einer Backpacker-Lodge unterkommen.
Im Gegensatz zu dem sehr ländlich gelegenen Chipunga wird es in der Stadt Internet, fließendes Wasser und Strom geben.
Das heißt, ich werde die Möglichkeit haben in beide doch sehr unterschiedliche Lebensweisen einzutauchen.


 

Wie kam ich auf diese Idee?

– „Familär vorbelastet“
Alle die mich und meine Familie kennen wissen, dass man Afrika, besonders Uganda, als unsere zweite Heimat bezeichnen kann.
Meine Mutter, Gertrud Schweizer-Ehrler, wollte schon als kleines Kind nach Afrika, am liebsten in die Demokratische Republik Kongo. Dort arbeitete ihr Onkel als Steyler Missionar. Immer wenn er in seine alte Heimat, einen sehr ländlich gelegenen Bauernhof mitten im Schwabenland, zu Besuch kam, erzählte er Geschichten aus dem Leben im Kongo. Als meine Mutter 19 Jahre alt war, begab sie sich mit ihren zwei besten Freundinnen selbstständig auf die Reise und besuchte ihren Onkel für sieben Wochen in der Demokratischen Republik Kongo.
Zu dieser Zeit machte sie eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester, anschließend sammelte sie gezielt Berufserfahrung um später einmal in Afrika arbeiten zu können. Mit 24 Jahren ging sie für ein Jahr nach SALEM Uganda und arbeitete dort in der Krankenstation. Nach einem Jahr Pause in Deutschland, wurde sie gefragt ob sie die Leitung der Krankenstation in SALEM Uganda übernehmen wolle.
Ab da nahm alles seinen Lauf. Sie blieb nochmals für acht Jahre in Uganda. Lernte dort auch meinen Vater kennen und sie heirateten.

Auch mein Vater hat sechs Jahre lang in Uganda gelebt und in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft zunächst für die AGEH (Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe) dann für SALEM Uganda, gearbeitet.

Als beide wieder zurück in Deutschland waren, wollten sie nicht all ihre Kontakte aufgeben und sie gründeten den Verein TUKOLERE WAMU e.V
http://www.tukolere-wamu.de

Einige Jahre später folgte dann die Gründung von TUGENDE Begegnungsreisen UG.
http://www.tugende.org

Mein Bruder hat 2016/2017 ebenfalls einen Freiwilligendienst mit Artefact gemacht. Er war in einem Projekt im Südwesten Ugandas.

Als Familie reisten wir sehr oft nach Uganda. Bei meiner ersten Reise war ich gerade einmal eineinhalb Jahre alt. Mittlerweile war ich schon ca. zehn Mal in Uganda.

Meine Familie und ich

Während meiner Zeit in Malawi werde ich hier ab und zu einige Berichte veröffentlichen. Ich hoffe, dass sie Euch gefallen werden.

Eure Laura


Bei Fragen könnt ihr mich gerne kontaktieren: lauraehrler@googlemail.com

 

 

 

Über meinen Einsatzort

Die lokale NGO, in der ich arbeiten werde, heißt FABIO (First African Bicycle Information Organisation) und hat ihren Hauptsitz in Jinja, einer Stadt direkt am  Austritt des Nils aus dem Viktoriasee. Seit der Gründung im Jahr 1997 arbeitet man an der Förderung von nachhaltigem Verkehr mit besonderem Fokus auf den Fahrradverkehr.

Hier, im ugandischen Jinja, sitzt FABIO

Warum ist die Arbeit von FABIO so wichtig? Ostafrikas Städte sind stark vom Verkehr überlastet, was viel Lärm-, Feinstaub- und Stickoxidbelastung zur Folge hat. Auch stellt der Verkehr ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar und verursacht zum Teil extrem lange Fahrzeiten. Ein öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) ist meist nur ansatzweise vorhanden. Gerade für Menschen, die sich kein eigenes Transportmittel leisten können, stellt dies eine große Herausforderung dar.

FABIO versucht auf mehrere Ebenen, den Problemen  zu begegnen. Förderung und Vernetzung von nachhaltigem Verkehr und Lobbyarbeit für bessere Infrastruktur für nicht-motorisierten Verkehr sollen den Weg zu einer Gesellschaft ebnen, in der jeder  Zugang zu nachhaltigen Transportmitteln hat.

Verteilen von Rädern an Schulkinder

FABIO betreibt mehrere Projekte zur Mobilisierung von benachteiligten Menschen in Uganda. Bei „Cycle to school“ werden Fahrräder an Schulkinder ausgegeben, damit diese die teilweise 15 km langen Schulwege leichter und zuverlässiger zurücklegen können. Die Aushändigung des Fahrrads erfolgt gegen einen kleinen Betrag, den die Kinder selbst aufbringen müssen, damit ihre Wertschätzung gegenüber dem Rad steigt. Im Rahmen des Projekts „Bicycle sponsorship“ werden durch Spendengelder geförderte Fahrräder an Erwachsene ausgegeben. Damit soll ihnen ein besserer Zugang zum Arbeitsmarkt und natürlich auch mehr Mobilität für Einkäufe, Besuche, etc. verschafft werden. Seit kurzem testet FABIO auch Elektrofahrräder und Elektroroller, um Menschen das Zurücklegen von längeren Strecken zu ermöglichen.

Das Projekt „Bike for care“ zielt darauf ab, die medizinische Versorgung durch mobile Fahrradambulanzen zu verbessern. Diese Fahrradanhänger, auf denen kranke und schwangere Menschen transportiert werden können, werden an sogenannte „Village Health Teams“ (VHT) vergeben, damit diese durch Krankentransporte ihren Versorgungsradius vergrößern können.

Die von FABIO erarbeitete Liniennetzkarte für die Hauptstadt Kampala

Lobbyarbeit für bessere Infrastruktur von nachhaltigen Verkehrsmitteln spielt bei FABIO ebenso eine große Rolle. Durch die Teilnahme an Sitzungen des Verkehrsministeriums oder von Lokalpolitikern konnte FABIO bereits mehreren Gesetzen eine fahrrad- und fußgängerfreundliche Handschrift verpassen. FABIO setzt sich für eine Umgestaltung der Städte ein, die diese sicherer und komfortabler für Fahrradfahrer und Fußgänger machen soll. Durch die Mitarbeit an einer Liniennetzkarte konnte die Attraktivität des ÖPNV in Ugandas Hauptstadt Kampala deutlich gesteigert werden.

100 Fahrräder für ugandische Frauen

FABIO betreibt auch einen Fahrradverleih und fördert durch geführte Fahrradtouren den nachhaltigen Tourismus in Uganda. Aufklärungskampagnen tragen zur Umweltbildung der Menschen bei.

Nicht zuletzt engagiert sich FABIO auch auf dem Gebiet der Demokratieförderung. Durch Aufklärung, Kampagnen gegen Stimmenkauf und die Organisation von Treffen zwischen Politikern und Wählern soll die politische Partizipation jedes Einzelnen gesteigert werden.

Das Team von FABIO

Über mich

Ich, Franz Stiegler, bin 19 Jahre alt und habe 2018 mein Abitur an der Freien Waldorfschule in Rosenheim absolviert. Ab August werde ich im Rahmen eines einjährigen weltwärts-Freiwilligendienstes in Uganda bei FABIO, einer Organisation, die sich für die Förderung und Verbreitung von nachhaltigem Verkehr einsetzt, arbeiten. Warum mache ich das?

Schon früh wurde mein Interesse für Umweltschutz geweckt, seit sieben Jahren engagiere ich mich ehrenamtlich für Greenpeace Rosenheim. Da das Fahrrad seit jeher mein wichtigstes Transportmittel ist, mit dem ich nahezu alle Strecken in der Stadt zurücklege, fing ich bald an, mich auch für nachhaltigen Verkehr und dessen positive Auswirkungen auf Städte zu interessieren. Angeregt auch durch einen Aufenthalt in Kopenhagen, verfasste ich in der 12. Klasse meine Facharbeit über das Thema „Die fahrradfreundliche Stadt.“ Darin beschrieb ich die zahlreichen Vorteile, die eine Stadt durch mehr Fahrradförderung erlangen kann und zeigte auf, mit welchen Maßnahmen eine fahrradgerechte Umgestaltung von Städten möglich wäre.

Neben diesem Aspekt hege ich schon seit längerem Interesse für die afrikanische Kultur, entfacht u.a. durch die Mitarbeit in einer Schülerfirma, die fair gehandelten äthiopischen Kaffee vertreibt und den Erlös an eine Schule vor Ort spendet. Auch durch meinen Bruder Josef, der 2016/17 auch ein Jahr mit „weltwärts“ in Afrika, genauer gesagt in Tansania, verbrachte, kam immer mehr der Wunsch auf, diesen Kontinent mal mit eigenen Augen zu sehen.

Ich hoffe, dass ich durch die Arbeit und den Aufenthalt in Ostafrika viele neue Erkenntnisse, Perspektiven und Sichtweisen kennenlerne. Dadurch, dass ich in dem Jahr in Uganda in einem bisher nicht gekanntem Maße auf mich allein gestellt sein werde, hoffe ich letztzendlich auch, viel über mich selbst herauszufinden und zu lernen.

Rika und Rukararwe

Reisen veredelt den Geist und räumt mit Vorurteilen auf.

– Oscar Wilde –

( Denn damit ein Text gelesen wird, braucht es bekanntlich ein Oscar Wilde Zitat vorab)

Die Spannung steigt. 14 Jugendliche aus ganz Deutschland sitzen um eine Präsentation herum und warten auf ihre Projektzuteilung. Der Koordinator Frank stellt ein Projekt nach dem anderen vor, fragt wer generell Interesse hat und nennt dann seine vorläufige Zuteilung. Ein Projekt nach dem anderen wird vorgestellt, manchmal mit vielen, dann wieder mit wenigen Interessenten. Schließlich auch Rukararwe nahe Bushenyi in Uganda. Und die Frage nach diesem Satz: „Wer hat denn Interesse am Bereich ländliche Entwicklung gezeigt?“                                                                                                                                                    Ja natürlich, das war unter meinen Top 3 Stichwörtern bei der Themenbereichswahl. Die Bereichsbeschreibung im Internet klang schon spannend, aber mehr Informationen zu dem konkreten Projekt wären schon nicht schlecht. Und die gab es dann auch. Schon nach der kurzen Projektpräsentation war klar: „Das ist es!“. Eine Entscheidung, die durch weitere Recherchen nur gefestigt wurde.

Und bald geht es los. Ich, Rika, gerade eben mit dem Abi fertig und aus dem Sauerland stehe kurz vor meinem Flug nach Uganda.

Wie wird mein neues Heimatland für ein Jahr wohl sein? Und wie werde ich dort Leben? Wie ist das Essen und die Kultur? Was werde ich erleben? Was stimmt von dem klassischen europäischen Afrikabild und was nicht?

Ich freue mich schon sehr darauf Antworten auf diese und weitere Fragen zu finden. Dabei werde ich auch ein Jahr lang hier von meinen Erfahrungen und Erlebnissen berichten. In dieser Zeit werde ich versuchen möglichst offen und vorurteilsfrei zu sein und auch so zu schreiben, möglichst ohne jemanden zu beleidigen oder falsche Bilder zu vermitteln. Ich bitte also darum alles auch so aufzufassen, aber nicht ohne zu vergessen, dass hier eine junge Frau aus Deutschland schreibt. Somit kann es durchaus passieren, dass mir Fehler unterlaufen, dann bitte ich darum mich darauf hinzuweisen und das ganze zu Entschuldigen. Außerdem ist alles was ich schreibe subjektiv und basiert nur auf meinen Erlebnissen.

Na neugierig geworden? Dann schaut doch mal hier und da vorbei. Ich bin auch gern zu Fragen und Diskussionen bereit. (rika.stute99@gmail.com)

 

Aber nun zur Sache.

Was ist Rukararwe eigentlich?

 

Rukararwe P.W.R.D (partnership workshop for rural development) ist eine NGO nahe Bushenyi, die sich zum Ziel gesetzt hat die Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung zu verbessern. Um das zu erreichen, wird viel auf Nachhaltigkeit und ökologische Aspekte geachtet. Gegründet wurde die Organisation vor 30 Jahren von dem ehemaligen Asylbewerber und späteren ugandischen Botschafter Nyine Bitahwa. Seit dem besteht auch eine Kooperation mit den Norddeutschen Gemeinden Kronshagen und Raisdorf. Der Name, Rukararwe “Elefantengras”, geht auf diese Gründungszeit zurück, zu der es auf dem Gelände nichts außer eben diesem gab.

Seit dem hat sich vieles getan. Heute hat die NGO viele große und kleine Projekte. Zu den größeren gehören eine Baumschule und die Wiederaufforstung eines nahegelegenen Regenwalds, ein traditionelles Medizincenter mit Heilpflanzenanbau, eine Frauengruppe, die unter anderem Handarbeiten zur Einkommensschaffung verkauft und der Ökotourismus. Von den vielen weiteren Projekten, erfahre ich gerade nach und nach immer mehr. Hierzu gehören eines zu erneuerbaren Energien, eines zum Thema Wasserspeicherung, eine Jugendgruppe und viele mehr. Nun bin ich sehr gespannt, was hinter den einzelnen Projekten steckt und welche mich noch erwarten.

Arbeiten mit APAX

Zusammen mit meiner Schwester Vika (rechts) auf Reisen

Hey (: Ich heiße Anna Hochmuth, habe meine Schulzeit in Regensburg beendet und will in diesem Jahr für 10 Monate nach Ruanda reisen. Es ist ein Land im Osten Afrikas, das vielen durch den Genozid 1994 bekannt ist. Heute finden jedoch keine gewalttätigen Auseinander-setzungen mehr statt, das Land holt enorm auf in Bereichen der Emanzipation und Gleichberechtigung. Das Umweltbewusstsein der Bürger ist bewundernswert! Jedoch habe ich das nur aus  Büchern und von ehemaligen Freiwilligen gehört, jetzt wird es Zeit für mich eigene Erfahrungen zu sammeln! Durch ein FSJ will ich meine Perspektive wechseln und in das Leben ruandischer Familien eintauchen. Auf diesem Blog will ich über meinen Alltag berichten, unsere Vorurteile zum „armen Afrika“ hinterfragen und mich mit dem entwicklungspolitischen Ansatz der Bildungsförderung  beschäftigen.

APAX ist eine christliche Organisation, die Bildungseinrichtungen für Kinder aus schwierigen sozialen Verhältnissen bereit stellt. Dabei besteht die Schulgemeinschaft aus teils behinderten Kindern, die gleichberechtigt neben den anderen Jungs und Mädchen im Kindergarten und der Grundschule unterrichtet werden. APAX beabsichtigt damit eine Stärkung der Solidarität, sodass die Ausgrenzung einer Bevölkerungsgruppe, wie es im Völkermord 1994 der Fall war, verhindert wird. Mit Toni werde ich zusammen den Lehrern v.a.  in Sport und Englisch assistieren, kreative Projekte organisieren, die Kinder in ihrem Schulalltag begleiten.

Ich hoffe, dass ich die Gelegenheit bekommen werde im Land reisen zu können und zum Beispiel die Orte besuchen kann, an denen Dian Fossey mit den Berggorillas gelebt hat. Oder Nationalparks besuchen kann, die Hauptstadt Kigali, die atemberaubenden Seenlandschaften. Aber am aller meisten freue ich mich auf die Menschen im Land. Ihre Gewohnheiten, das traditionelle Essen, die selbstgeschneiderte bunte Kleidung und so vieles mehr! Falls es Fragen gibt, schreib mir (annastasia.hochmuth@hotmail.de) und ich gebe mein Bestes so schnell ich kann zu antworten!

Hier zur Homepage von APAX: http://www.apaxmissionariesofpeace.wordpress.co

Eure Anna

PS: Wichtig ist mir noch: Meine Beiträge und Eindrücke sind subjektiv geprägt! Ich bin „nur“ für 10 Monate in Ruanda, also ist auch mein Einblick in das Leben der Menschen begrenzt! Auch will ich keinesfalls mit negativ vorbelasteten Begriffen jemanden diskriminieren, ich gebe mein Bestes gegen den Rassismus vorzugehen  🙂

Linus in Ngarama, Ruanda

Während es bei uns eine Selbstverständlichkeit ist, Zugang zu Schulbildung zu haben – sogar so selbstverständlich, dass nur wenige wirklich Lust auf Schule haben – ist das in Entwicklungsländern wie Ruanda nicht so selbstverständlich. Für die Kinder ist es etwas Besonderes, in die Schule zu gehen und etwas zu lernen. Da die Jugend die Zukunft einer Nation darstellt, finde ich es wichtig, dass jeder Zugang zu Bildung hat.

Deshalb werde ich als „assistant teacher“ in einer Schule in Ngarama, Ruanda Lehrern dabei helfen, in verschiedenen Fächern zu unterrichten.

Die Schule ist eine katholische Bildungseinrichtung und heißt „Centre de formation des jeunes Benebikira“ (auf Englisch: VTC (vocational training center) )  und wird von Schwestern des Benediktinerordens geleitet. Ich werde die Schüler voraussichtlich in den Fächern Englisch, IT, Kommunikation und Sport unterrichten. Als Leistungsschwimmer und mit Sport als Leistungskurs hoffe ich, insbesondere im Bereich Sport einen guten Beitrag leisten zu können

Ich hoffe, den Kindern auch mit meinen Englisch- und Computerkenntnissen Möglichkeiten zu eröffnen, sich in einer globalisierten und digitalisierten Welt zurechtzufinden.

Ich bin keine ausgebildete Fachkraft und habe auch keine praktische Erfahrung im Unterrichten an einer Schule; ich werde deshalb ja auch nur assistieren. Ich habe jedoch als Nachhilfelehrer und Schwimmlehrer gemerkt, dass mir unterrichten und das Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen viel Spaß macht. Deswegen hoffe ich, dass ich in meiner Zeit einiges lernen und viele wichtige Erfahrungen sammeln kann.

Die Einrichtung hat leider keine Internetseite, sie hat nur eine – zugegebenermaßen relativ dünne – Facebookseite, auf der ein paar wenige Fotos sind. Trotzdem hier die beiden Links zu den Seiten für die Interessierten.

https://www.facebook.com/profile.php?id=100006171526662
https://www.facebook.com/abizegatsibo.ingaramamubenebikira

Im Laufe der Zeit werde ich natürlich auch noch Fotos hochladen.

Ansonsten gilt natürlich das Motto: ich bin für alle Fragen offen (unter linus999@gmail.com)

 

Linus

Renama & ich

Der Wecker klingelt. Schnell eine Tasse Kaffee aus der Maschine gelassen. Milch aus dem Kühlschrank malt ein Muster in die dunkle Oberfläche. Runtergekippt während durch die News gescrollt wird. Der Tag wird vor dem Computer verbracht. Welche Firma kommt heute noch ohne aus? Pizza aus der Mikrowelle und eine Reality-TV Show lassen den Abend mehr oder weniger stilvoll ausklingen.

Hier in unserer Gesellschaft sind wir tagtäglich von Elektrizität umgeben. Da bekommt manch einer – mich eingeschlossen – schon mal den Drang, einfach mal abzuschalten. In Malawi stellt sich hingegen vielerorts das gegenteilige Problem: es kann gar nicht erst eingeschaltet werden. Das Land befindet sich in einer Energiekrise. Wenn nur um die 10% der Bevölkerung überhaupt am Stromnetz angebunden sind und auch hier häufig keine konstant ausreichende Versorgung sichergestellt werden kann, hat das negative Auswirkungen auf die soziale Lage und die Gesundheit der Menschen, den Umgang mit der Natur und den Zustand der Wirtschaft. Das Ziel, aus dem Teufelskreis zwischen Armut und mangelnder Energieversorgung auszusteigen, hat sich die NGO Renew’N’Able Malawi (kurz RENAMA) auf die Fahnen geschrieben. Es sollen keine kurzfristigen Pflaster geklebt, sondern dauerhafte Heilung in Form echter Alternativen verschrieben werden. In den Fokus rücken dafür erneuerbare Energien, vor allem Solarenergie, die durch Aufklärungsarbeit im großen und durch Feldprojekte im kleinen Rahmen Schritt für Schritt verbreitet werden.

hierher verschlägt es mich 🙂

Und auf genau diesem Weg werde ich, Johanna, frisch gebackene Abiturientin, das Team für 8 Monate begleiten. Ab August mache ich einen weltwärts Freiwilligendienst bei RENAMA in Blantyre, einer Stadt mit gut 1 Millionen Einwohnern im Süden Malawis. Meine Motivation für diesen Schritt ist vor allem Einblicke in eine mir unbekannte Kultur, den dortigen Lebens- und Arbeitsalltag, globale Zusammenhänge und entwicklungspolitische Ansätze zu erhalten, eigene Ansichten zu reflektieren und Inspiration für soziale und ökologische Veränderung zu sammeln. Nach dem, was ich bisher weiß, wird meine Tätigkeit vor allem aus PR-Arbeit bestehen, ich werde also Fotos und Filme erstellen, Artikel schreiben, Fundraising betreiben und mich um Websiten und Social Media Auftritte kümmern. Wie ich mich am besten im Team einbringen kann, wird sich dann bestimmt innerhalb der ersten Wochen zeigen.

Blantyre von oben

Von Deutschland nach Afrika; vom Land in die Stadt; von Schule zu Arbeit; von Familie & Freunden zu neuen Begegnungen, von zuhause zu alleine wohnen; von machen, was die Lehrer sagen zu machen, was das Herz sagt. Ich fühle mich ein bisschen so als stände ich vor einem dichten Wald, in den ein schmaler Pfad führt. Bisher sehe ich nur schemenhaft, was mich erwartet. Trotzdem wage ich einen zaghaften Schritt ins Unbekannte. Und plötzlich kann ich Blätter ausmachen, Beeren im Gestrüpp und Moos unter meinen Zehen. Wenn ich immer weiter einen Fuß vor den anderen setze, entfaltet sich vor mir die Gestalt des Waldes in jedem Detail. Inspirierende Gespräche, berührende Geschichten, echter Austausch, gemeinsam Lachen bis der Bauch weh tut, Pläne schmieden für eine bessere Welt, Zweifel & Verzweiflung, wieder aufstehen und der Sonne zuwenden – ist es das, was mich erwartet? Ich werde es sehen. Und ihr auch. Vorausgesetzt ihr schaut schön eifrig hier vorbei. Ich nehme euch auf jeden Fall gerne ein bisschen mit auf meine Reise.

Das bin ich: Johanna, 18 Jahre alt, bereit für ein Abenteuer 😛

Liebe Grüße und bis bald,

Johanna 🙂

PS.: bei Fragen erreicht ihr mich unter: j-hauke@arcor.de; mehr Infos zu   Renama bekommt ihr hier: http://www.renewnablemalawi.org/

Chigumula: ein bisschen Natur nahe Blantyre – darauf freu mich schon 😀
Chiradzulo – noch mehr Natur

Samuel bei ecoLODGy

Wer träumt nicht davon – irgendwann mal eine eigene Farm zu besitzen und unabhängig vom Rest der Gesellschaft leben zu können. Vielleicht ein paar Hühner, eine Kuh und ein eigenes Feld.

Wie es mit den Hühnern und der Kuh aussieht, weiß ich nicht, aber ein Feld wird es auf dem Gelände von ecoLODGy auf jeden Fall geben.

Wie man sich aus dem Namen schon ableiten kann, baut ecoLODGy eine ökologische und nachhaltige Lodge. In der Nähe von Blantyre, der zweitgrößten Stadt in Malawi, besitzt das Unternehmen ein 2.8 ha großes Grundstück, auf dem aber nicht bloß Unterkünfte gebaut werden sollen.

Das ganze Gelände soll nämlich eine lehrende Einrichtung werden, wobei es neben Demonstrationsgärten auch regelmäßig Kurse über Themen wie Kompostierung oder auch die angewendeten nachhaltigen Bauweisen geben wird.

Ein Restaurant mit hausgemachten Spezialitäten wird zusammen mit einer Café Lounge und einer Smoothie/Saft Bar neben den Besuchern auch Einheimische versorgen.

Ich (und meine Cousine :D)

Und genau da kommt neben dem angesprochenen Feld auch meine Wenigkeit ins Spiel. Ich, Samuel Grabowski, gerade erst 18 Jahre alt und frischer Abitur Besitzer, werde bei ecoLODGy für ein ganzes Jahr mitarbeiten und hoffentlich mindestens genauso viel lernen. Zwar steht noch nicht fest, was genau ich machen werde, da das gemeinnützige Unternehmen aber noch relativ jung ist, ist der Aufbau des Geländes aktuell sehr wichtig. Aber auch Dinge wie eine Online Präsenz sind für ein Unternehmen heutzutage notwendig, weshalb mein mögliches Aufgabenspektrum noch sehr groß ausfällt.

Ganz egal was ich machen werde:
Dieses Jahr wird etwas ganz Besonderes.

Abgesehen davon, ein ganzes Jahr in Afrika und dann auch noch in einem der ärmsten Länder der Welt zu verbringen, ist der Freiwilligen Dienst für mich persönlich etwas ganz Neues. Nicht nur, dass ich noch nie geflogen bin oder länger als ein paar Tage im Ausland war, geschweige denn (mehr oder weniger) alleine, auch habe ich noch nie die Chance gehabt, eine andere Kultur so nahe zu erleben.

Grade deshalb schaue ich dem Ganzen inzwischen mit Sehnsucht entgehen. Neue Leute kennenlernen, eine neue Kultur, neues Klima, das erste Mal nach der Schule arbeiten, alleine wohnen, …

All‘ diese Erfahrungen möchte ich mit Euch teilen und werde hier dementsprechend möglichst oft Beiträge bringen. Schaut gerne ab und zu mal vorbei, vielleicht gibt es ja etwas Neues zu sehen.

Liebe Grüße
Samuel

P.S. Ich bin auch unter Leumas285@web.de zu erreichen.