In the end we only regret the chances we didn´t take – Lewis Carroll

Deswegen haben wir 14 Jungs und Mädchen die Chance ergriffen einen Freiwilligendienst in Ostafrika zu leisten. Wir kommen aus den unterschiedlichsten Regionen Deutschlands, sind teils Abiturienten, teils Studenten und wollen mit diesem Blog unsere Eindrücke zu den Ländern, den Projekten und zu unserem Lebensalltag weitergeben.

In welche Länder Afrikas werden wir entsandt? Weshalb mit dem weltwärts-Programm und warum bis zu 12 Monaten? Wofür steht unsere Entsendeorganisation artefact gGmbH? Und welche Botschaft steht hinter dem Programm solivol? Durch individuelle Einblicke in unsere Lebensbereiche werden wir versuchen diese Fragen zu beantworten und freuen uns jederzeit über Rückmeldungen!

Neuste Beiträge

Eine kleine Auswahl faszinierender Schätze des äthiopischen Nordens

Ich bin zwar eigentlich schon längst zurück in Deutschland, doch von meinem letzten und längstem Urlaub während meiner Zeit in Äthiopien habe ich noch gar nichts berichtet. Dabei war die Reise mit meinem alten Lorenz nach fast einem ganzen Jahr Äthiopienerfahrung immer noch super aufregend, weil ich nochmal ganz andere Naturphänomene, Kulturformen und Geschichte entdecken …

Meine letzten Wochen in Malawi und Gedanken nach der Rückkehr

Zuerst einmal möchte ich mich entschuldigen, dass mein letzter Blog Beitrag so spät kommt. Die letzten Wochen in Malawi vergingen wie im Flug und in Deutschland war ich erstmal mit Wohnungssuche und anderen Dingen, die so über ein Jahr verteilt anfallen, beschäftigt. Nun aber los: Zuerst möchte ich kurz noch auf meine letzten Projekte und …

Artefact – Globales Lernen und lokales Handeln

Was genau ist eigentlich Artefact?

Artefact ist eine gemeinnützige GmbH, die sich im Bereich der nachhaltigen Entwicklung engagiert. Dabei dient das Artefact-Seminarzentrum in Glücksburg als Vorbild für die Verwendung ökologischer Bauweisen. Genauso inspiriert auch der anliegende Power-Erlebnispark, der Energiegewinnung durch Wasser, Wind oder Sonne erklärt.

Was ist das Besondere an dem Seminarzentrum?

Das Tagungshaus, das gleichzeitig Platz für Fortbildungen und Unterkünfte für interessierte Gruppen bietet, weist mehrere ökologische Konzepte auf: Das Gästehaus ist ein Lehmgebäude, das auf standortgerechten Baustoffen basiert und nachhaltig ist, da der Lehm bereits im Boden des Geländes existierte und Transportkosten und CO2-Emissionen reduziert werden konnten. Zudem versorgt sich das Gebäude energetisch durch eigene Solaranlagen. Die Wasserversorgung wird durch die Verwendung von Regenwasser ergänzt, welches durch Filter aufbereitet wird. Außerdem wird der anfallende Müll klar getrennt und biologische Abfälle kommen auf eine eigene Kompostanlage.

Welche Bildungsangebote bietet Artefact?

Das Ziel von Artefact und dem Geschäftsführer Werner Kiwitt ist die Entwicklung und Verbreitung innovativer Umwelttechnologien. Dafür werden Workshops und Projekttage für Kinder und Schulklassen veranstaltet, die als Anregung dienen sollen und das praxisnahe Lernen fördern. Unser Freiwilligendienst wird im Rahmen des Weltwärts-Programms in ostafrikanische Länder angeboten, um interkulturelle Erfahrungen zu nachhaltiger Entwicklung sammeln zu können. Und vor allem werden Seminare, Tagungen und Fortbildungen zu Umwelt – und Entwicklungstechnologien, -management und -pädagogik veranstaltet.

Wir Freiwillige haben uns bei unserem Vorbereitungsseminar auf dem Artefact-Gelände wirklich wohl gefühlt, waren schon im Meer baden, da es nicht weit vom Seminarzentrum entfernt ist und würden die eindrucksvolle Atmosphäre innerhalb des Lehmgebäudes und den spannenden Powerpark jedem weiterempfehlen. (:

Quelle: artefact.de

Solivol

12 Monate Weltwärts mit Artefact = Solivol

Solivol ist die Bezeichnung des Freiwilligendienstes den Artefact im Rahmen des Weltwärts-Programms anbietet. Der Name setzt sich aus den Begriffen „Solar“, „Solidarität“ und „Volunteer“ zusammen, spricht also die wichtigen Leitlinien an, die uns für ein Jahr im Ausland begleiten werden:

Solar

Da Artefact besonderen Wert auf nachhaltige Entwicklung legt, sind die Partnerorganisationen in Ostafrika ebenso auf diesen Aspekt ausgerichtet. Die Einsatzstellen sind kleine grassroot – Initiativen, z.b. lokale NGOs (Nichtregierungsorganisationen) oder auch Schulen. Sie beschäftigen sich rund um die Themen wie erneuerbare Energien, Aufforstung, ökologische Aspekte von Entwicklungsideen, Fair Trade oder Bildung von benachteiligten Kindern.

Solidarität

Solivol soll auch solidarisches Verhalten in einer globalisierten Welt fördern. Die Vernetzung von Ideen zu Konzepten nachhaltiger Entwicklung wird durch interkulturelle Begegnungen verstärkt und ermöglicht Platz für zukünftige innovative Projekte.

Volunteer

Wir Solivols vollziehen durch unsere freiwillige Mitarbeit in anderen Kultur einen Perspektivenwechsel, aus dem sowohl wir lernen und profitieren, als auch das Projekt. So bereichern wir uns nicht durch ein geregeltes Einkommen, sondern erlangen neue Sichtweisen über ein Meer an Möglichkeiten, die uns ein Leben lang offen stehen werden.

Quellen: artefact.de/solivol

Weltwärts

Was genau ist eigentlich Weltwaerts?

Es ist ein internationaler entwicklungspolitischer Freiwilligendienst der Bundesrepublik Deutschland. Die jährlichen Entsendungen der rund 3000 Freiwilligen werden vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert und zu 75% finanziell getragen. Um dafür aufgenommen zu werden bewerben sich interessierte Jugendliche im Alter zwischen 18 und ca. 28 Jahren bei einer der 194 Entsendungsorganisationen. Diese bereitet die Teilnehmer auf ihre Auslandszeit vor, begleitet sie während den 6 bis 12 Monaten und unterstützt die Freiwilligen auch nach ihrer Rückkehr durch z.B. Nachbesprechungen. Dabei sind die Organisationen teils kirchlich und teils NGOs aus dem bildungspolitischen Spektrum und ergänzen die staatliche Verwaltung des Programms durch eine starke zivilgesellschaftliche Komponente. Das Ziel des Einsatzes ist die Mitwirkung in einem Partnerprojekt eines Aufnahmelandes, welches in Afrika, Asien, Lateinamerika, Osteuropa oder Ozeanien liegen kann. Der Schwerpunkt der Partnerprojekte liegt auf den unterschiedlichsten Aspekten die wiederum abhängig sind von den Intentionen der Entsendeorganisation.
Dieser Freiwilligendienst, der von deutschen Freiwilligen in Ländern des Globalen Südens absolviert wird, stellt die Nord-Süd-Komponente dar. Ergänzt wird dieser jedoch auch durch eine Süd-Nord-Komponente, in der Freiwillige aus dem Globalen Süden einen Freiwilligendienst in Deutschland leisten können. Diese beiden Möglichkeiten impliziert das Weltwärts-Programm.

Bewirkt werden mit diesem Einsatz viele Dinge, von denen für uns Jugendliche vor allem zwei besonders im Fokus stehen: Zum einen werden wir in ein entwicklungspolitisches Projekt im Ausland integriert und unterstützen es gemäß unserem derzeitigen Bildungsstand. Zum anderen, und das erleben wir Freiwillige noch intensiver und näher, wechseln wir durch die fremde Kultur und die anderen Lebensumstände unsere Perspektive. Wir lernen andere Sichtweisen kennen und hinterfragen eigene Denkmuster, was unser global-solidarisches Handeln auch langfristig verändert.

Quellen:

artefact.de/solivol und weltwaerts.de

Evaluation zum Weltwärts-Freiwilligendienst

Die vom Deutschen Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval) im März 2018 veröffentlicht Studie beschäftigte sich mit dem Ausmaß der Veränderungen auf deutsche Freiwillige durch Weltwärts.
Zum einen wurde untersucht, inwiefern die durch den Freiwilligendienst induzierten Veränderungen auch über die Jahre fortdauern. Außerdem wurde evaluiert, in welchem Maße unterschiedliche Bevölkerungsgruppen an Weltwärts teilnehmen können.
Freiwillige ändern ihre Verhaltens- und Sichtweisen durch ihren Dienst dauerhaft. Zu diesem Schluss kommt die Studie. Sie erlangen Wissen über ihr Einsatzland, erwerben dessen Sprache, entwickeln ihre Fähigkeit weiter, sich in die Perspektive von Menschen aus ihrem Einsatzland zu versetzen, und gewinnen ihnen gegenüber an Empathie. Sie engagieren sich nach ihrer Rückkehr stärker für entwicklungspolitische Themen. Auch mit größer werdendem zeitlichen Abstand zum Freiwilligendienst sind Wissen, Kompetenzen und Einstellungen sowie das entwicklungspolitische Engagement von Freiwilligen unverändert hoch. Die Studie belegte auch Veränderungen der Einstellung, der Kompetenzen und des Wissens bei Eltern und im Freundeskreis von Freiwilligen.
DEval empfiehlt die Fortführung des Weltwärts-Programms, sieht aber auch die Notwendigkeit von Verbesserungen. Potenzial für Veränderungen identifiziert die Evaluierung unter anderem in der fehlenden Diversität. Obwohl sich das Programm wie kaum ein anderer internationaler Jugendfreiwilligendienst darum bemüht, Weltwärts für alle Bevölkerungsgruppen zugänglich zu machen, nehmen nach wie vor überwiegend Menschen aus gehobenen, gut gebildeten und eher christlich geprägten gesellschaftlichen Milieus teil. Die Studie empfiehlt daher Hürden für andere Gruppen weiter abzubauen.

Quelle: weltwaerts.de