Das Leben der Frauen und Kinder in Malawi

Inhaltsverzeichnis:
-Sanitary Pads Project
-Praktikum bei der Bloom Junior Academy
-Beitrag meiner Mitbewohnerin über Feminismus
-Infos an meine Spender

Sanitary Pads Project


Was machen Mädchen oder Frauen, wenn sie sich keine Tampons oder Einmal-Binden leisten können? Durchschnittlich bluten Frauen 2535 Tage in ihrem Leben. Insgesamt sind dies 7 Jahre, in denen sie auf Menstruationsartikel angewiesen sind, um ihrem alltäglichen Leben nachgehen zu können.
Ich würde sagen die meisten Frauen in Deutschland haben einen gewissen Vorrat an Menstruationsprodukten bei sich zuhause und wenn es mal ausgeht ist der nächste Supermarkt oder Drogeriemarkt nicht weit.
Doch was, wenn man diese Möglichkeiten nicht hat? Kein Geld, für diese regelmäßigen Ausgaben, welche am Ende im Müll landen oder auch keine Möglichkeit so etwas zu kaufen da man im Dorf wohnt?

Hier in Malawi benutzen Mädchen oft ein Stück Stoff, welches in ihre Unterhose gebunden wird. Wenn keine andere Möglichkeit besteht können auch Bananenblätter oder Zeitungen verwendet werden. Diese Methoden sind zum einen sehr unhygienisch und zum anderen kann es  schnell passieren, dass etwas daneben läuft. Dies ist womöglich eine der peinlichsten Situationen eines jungen Mädchens.
Es kommt nicht selten vor, dass Mädchen aufgrund ihrer Periode dem Unterricht fernbleiben. Dies wirkt sich natürlich auf ihr gesamtes Leben aus. Sie verpassen somit jeden Monat 4-5 Tage des Unterrichts und haben später Probleme bei den Klassenarbeiten und Prüfungen.


Eine unter den NGOs immer beliebter und bekannter werdende Methode sind die wiederverwendbaren Stoffbinden (Reuseable Sanitary Pads), welche die Mädchen sogar selbst herstellen können.
Sie bestehen aus einigen Schichten saugbaren Materialien (z.B. alte Handtücher) und einer Schicht wasserfestem Stoff (z.B. alte Regenjacke, ist kostengünstiger als wasserfestes Material aus einem Shop),  dies wird meist von Chitenge (lokale Stoffe, welche jede malawische Frau besitzt) umkleidet.


Meine Projektidee kam mir, als ich im Februar die Organisation „Hope for Relief“ besucht hatte und deren Projekt „Keep Girls Safe in School“ kennen lernen durfte (siehe meinen letzten Artikel).
Während der Schulzeit war es etwas kompliziert meine Projektidee umzusetzen, da die Kinder, vor allem die älteste Klasse, sehr mit Unterricht eingespannt ist. Also ergriff ich die Chance der Osterferien und startete eine Art Ferienprogramm mit den Mädels der 8. Klasse. Standard 8 Schüler/innen sind gerade in der Endlernphase für ihre finalen Examen und müssen deswegen auch während der Ferien in der Schule bleiben und dort sogar übernachten. Ich denke ihnen tat eine Abwechslung vom Lernstress ganz gut.
Zusammen mit einer Lehrerin und zwölf Schülerinnen trafen wir uns am Morgen des Gründonnerstags 2019 in einem der Klassenzimmer in Chipunga.

Ein typischer Tag in Chipunga beginnt früh, also hetzte ich gegen 6:50 Uhr los zur Grundschule in Chipunga, welche vielleicht 20 min von meinem Haus entfernt liegt. Mir wurde erzählt, dass das Projekt um 7 Uhr anfänge, doch als ich bereits früh am Morgen verschwitzt an der Schule ankam war noch keines der Mädchen in Sicht der Klassenräume. Sie waren noch mit putzen und sich fertig machen beschäftigt.

Gegen 9 Uhr starteten wir dann letztendlich den Projekttag. Engagiert zeichneten die Mädchen die Formen auf den Stoff und schnitten sie langsam aber sicher aus. Ungeduldig warten sie auf die nächsten Anweisungen. Während ich zu Beginn noch von Mädchen zu Mädchen hechtete, um Garn einzufädeln, Knoten zu machen oder neuen Garn zu verteilen saß ich später arbeitslos daneben, da die Mädchen nun alles selbst machen wollten. Darüber beschweren kann ich micht nicht, denn so sollte es ja auch sein.


Den gesamten Vormittag nähten wir zusammen. Es war komplett Handarbeit.
Hier und da ein peinlich berührtes Gelächter oder das Gesicht hinter der Hand versteckt.

Nach ca. vier Stunden waren die Meisterwerke vollbracht. Die Mädchen grinsten stolz. Als wir ein Gruppenbild machen wollten und die fußballspielenden Jungs als Fotografen arrangieren wollten, waren plötzlich alle selbstgenähten Pads in den Mützen oder Röcken verschwunden. Natürlich hatte ich nicht bedacht, dass es peinlich ist die Binden den Jungs zu zeigen.

Natürlich haben diese wiederverwendbaren Stoffbinden auch Nachteile, z.B. verbrauchen sie sehr viel Wasser, um sie zu waschen, was zu einem Problem führen kann, wenn man jeden Wasserkanister vom Brunnen hertragen muss. Auch zum Trocknen brauchen sie sehr lange, wenn die Sonne nicht scheint. Trotzdem ist es noch um einiges besser, als ein Stück Stoff, Bananenblätter oder Zeitung zu benutzen.
Zudem würde ich mir wünschen, dass einige Mädchen angefangen sie selbst herzustellen und sie dann an Freunde zu verkaufen. Für sie könnte es eine Möglichkeit sein etwas Taschengeld zu verdienen.

Praktikum bei der Bloom Junior Academy

Nach den Osterferien habe ich ein Praktikum in einer Montessori angehauchten Vorschule mit erster Klasse begonnen. Es ist eine noch sehr neue Schule. Sie wurde vor zwei Jahren von einem malawischen Ehepaar mit pakistanischen Wurzeln gegründet. Sie selbst haben zwei kleine Kinder und waren nicht ganz zufrieden mit der Art des Unterrichts, welcher an den bereits vorhandenen Schulen in Mzuzu praktiziert wird. Ihre Schule folgt dem Cambridge-System. Bisher besuchen nur ca. 40 Kinder täglich diese Schule, in Zukunft möchten sie allerdings auf 150 Kinder erhöhen. Jedes Jahr soll auch eine neue Grundschulklasse dazukommen, damit sozusagen die jetzige Standard 1 mit der Schule mitwächst.
Bisher gibt es eine Lower Nursery (2,5-3,5 Jährige), eine Upper Nursery (3,5-4,5 Jährige), eine Reception Klasse (4,5-5,5 Jährige) und eine erste Klasse (5,5 bis 7 Jährige)
Natürlich sind die Schulgebühren hoch und daher können sich nur die Kinder mit wohlhabenderen Eltern einen Besuch in dieser Schule leisten. 
Geplant ist, dass ich hier für das dritten Term neue Unterrichtsmethoden kennenlerne und anschließend möchte ich versuchen den Lehrern und Lehrerinnen in Chipunga neue Ideen und Inspirationen zu zeigen.

Sehr viele Methoden, welche ich in meiner Kindergartenzeit als Spiele angesehen habe, sehe ich nun aus einem anderen Blickwinkel. Z.B. mit Holzperlen und Kordeln spielen stärkt die Konzentration  und Fingerfertigkeit oder mit Ausstanzern, Wäscheklammern und kleinen Gummis trainieren die Kids ihre Fingermuskulatur.
Zudem gibt es eine gewisse Methode, bei der man etwas Sand auf einen Teller gibt und diesen glattstreicht. Die Kinder können nun üben Buchstaben oder Zahlen in den Sand zu schreiben. Sie sind um einiges motivierter, als wenn sie diese auf Papier schreiben sollen.

Auch Sport habe ich bereits Unterrichtet. Jedoch nur in den älteren Klassen, Reception (Klasse vor der 1. Klasse) und in der 1. Klasse.  Spiele wie „Kommando Pimperle“  und „Rennfahrer“ kamen sehr gut an.  Nach 30 Min waren wir alle erschöpft.

Es gibt viele Unterschiede zwischen der Vorschule in Mzuzu (Bloom Academy) und der Vorschulen in Chipunga.

Natürlich ist die Eingeschränktheit der Materialien in Chipunga ein sehr großes Problem. Auch wenn die Bloom Academy nicht über so viele Spielsachen verfügt, wie ein deutscher Kindergarten, haben sie dennoch um einiges mehr Papiere, Stifte und Spiele, als die Vorschulen in Chipunga.

Aber auch die Anzahl der Lehrkräfte. In der Bloom Academy sind pro 6 Kinder immer eine Lehrkraft, was ermöglicht dass die kinder individuell gefördert werden können. In Chipunga kommt es manachmal vor, dass 1 Lehrkräfte sich um 25 Kinder kümmern muss, wenn viele Kinder in die Preschool kommen (was leider nicht so oft der Fall ist).

Hier sieht man mich und meine Kolleginnen der Lower Nursery Klasse.

Auch die Art des Unterrichtens ist unterschiedlich.
In der Bloom Academy werden eine Farbe, eine Form, eine Zahl und drei Laute pro Woche gelernt. Während es in Chipunga manchmal vorkam, dass alle Formen und Zahlen 1-10 an einem Tag behandelt wurden. Dies hatte auch Doris Kasambala bei ihrer Supervision im Dezember festgestellt und versucht den Lehrern und Lehrerinnen zu erklären.

Wenn in der Bloom Academy z.B. die Formen unterrichtet werden, wird dies auf unterschiedliche Weisen getan. Mithilfe von Holzformen (welche die Kinder anfassen können), auf einem Plakat zeigen, draußen mit Kreide auf den Boden malen (um reinspringen zu können), Vergleiche zum alltäglichen Leben herstellen (Ball, Ei oder Mond) , Formen ausmalen lassen, Kinder selbst an die Tafel malen lassen,…. So können sie den Formen auf ganz verschiedenen Ebenen begegnen.

Hier kann man die Jüngsten fleißig am Kreise malen sehen.

In der Bloom Academy  wird nur Englisch gesprochen. Chichewa oder andere Sprachen werden den Kindern verboten zu sprechen. Ich würde sagen 70 % der Kinder haben malawische Wurzeln, der Rest hat indische oder pakistanische Eltern. Hier herrscht echt eine bunte Mischung an Traditionen und Religionen.

Eine sehr hohe Priorität haben die Projekte in der Bloom Academy. Die Klassen arbeiten über mehrere Wochen an Plakaten, welche anschließend im Klassenzimmer aufgehängt werden. Zudem hat jede Woche ein eigenes Thema, z.B. Bäume fällen, Lebensräume von Tieren,…

Zudem haben die Kinder in Bloom sehr viel freie Spielzeit. In den Pausen spielen alle Klassen zusammen im Sandkasten, auf der Rutsche, der Wippe oder den Schaukeln. So wie wir es von Deutschland auch kennen.

Gerade wenn es regnet und die Kinder nicht rausgehen können, um sich auszutoben, kann so ein Tag ziemlich kräftezehrend sein, mit kreischenden und rennenden Kindern in einem recht kleinen Raum. Trotzdem habe ich diese Kinder schon sehr ins Herz geschlossen.

Beitrag meiner Mitbewohnerin über Feminismus

Meine Mitbewohnerin Ana Ortega hat einen sehr schönen Artikel geschrieben, welchen ich gerne mit Euch teilen würde.

The different shades of feminism

We went to Aysha’s place on a Wednesday. She was wearing jeans and t-shirt, and her two kids, freshly showered, were playing videogames in pyjamas. We sat in the living room patiently waiting for the food to be ready as we sat with her mother in-law, a lovely woman from Pakistan that had left her country 8 years ago. Our communication with her in-law was mostly through photos that she showed us of her children, which we could tell by her excitement how proud she was of them. I could say that she couldn’t speak English, but I would rather say that we couldn’t speak Urdu. Finally, when our mouths were watering from the spicy smell of curry coming out of the kitchen, Aysha jumped into the living room to tell us to join her for dinner.  ‘Aysha you HAVE to teach me how to cook all these dishes!’ I told her, not knowing with what to start, as the small bowls we had seen earlier were full of curries, salads, rice and chapatti bread.  After our plates were scrapped clean and we had washed our hands, Aysha came with us to the living room to set up what we had come to her house for: we were getting henna tattoos for a friend’s wedding. ‘I am so glad you guys are here, I really miss having a girls’ days, drinking coffee and smoking shisha. ‘I used to always go out with my friends when I was living in Blantyre, but now that I moved to Mzuzu I don’t know as many people’, she cheerfully mentioned. Fully concentrated on making flowers and shapes on our hands, we chatted and chatted. Teacher by profession, had her first child with 16, born in Malawi, spoke broken Urdu and happily married, were some of the things we learned from this outgoing and beautiful woman. When the henna was getting stiff and its minty smell was fading away, we hugged her goodbye, hoping to see her at the wedding.

The bride and groom sat in the front of the lounge on a white sofa, smiling while the professional photographer was snapping tons of shots of them with everybody that was present. We were eagerly waiting for our turn to take a photo, while eating briani and commenting how beautiful the bride looked with her white dress and jewels, when my gaze met with some gorgeous black eyes.  ‘Look, its Aysha!’, my friend told me as a woman wearing a niqab (a veil that only leaves the eyes uncovered) approached us. ‘I knew you girls wouldn’t recognise me like this’ she laughed. Aware that we come from different cultural backgrounds, she felt the need to explain first of all, what a niqab was and secondly, why she wore it. ‘I wear it because I don’t want to attract men’, she clarified, ‘but I can still attract them with my eyes’, she joked while raising her eyebrows and flapping her enormous lashes. She explained that she just recently started to wear a niqab, although her mother had worn it her whole life. It was just around 2 years ago that she changed from wearing a hijab (a veil that only covers the hair) to a niqab, as she felt like hijab wasn’t enough for her to feel as humble as she wanted to feel. She wants her daughter to wear whatever she feels comfortable wearing and to decide on her own, whether that involves covering her hair or not. Her husband, she said, doesn’t like her wearing a niqab. ‘He teases me saying I look like a ninja, but I can wear whatever I want!’.

Feminism comes in different ways as a movement that fights for people to be able to show the greatest expression of themselves, without the social pressure to perform a certain way. Yes, the pressure for women to hide themselves to avoid ‘attracting’ men can definitely be seen as sexist, but it can also be a personal choice, as long as there are options. Therefore, policies (e.g. in France) to ban particular ways of dressing are very violent and equally sexist. These policies replicate what they are supposedly against: telling women what to wear. A feminist statement is also wearing whatever you want. Aysha’s decision to wear a niqab in a country where it is commonly judged and even going against her husband’s will is pretty remarkable, and I believe is a reflection of a lot of inner strength and confidence.

Infos an meine Spender

Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann ich die Namen der Spender nicht sehen, welche mir bereits gespendet haben. Daher bitte ich meine Spender mir kurz eine Nachricht zukommen zu lassen, damit ich mich bedanken kann.

Natürlich ist das Spendenkonto noch weiterhin geöffnet, für jeden der mich bei meiner Arbeit noch unterstützen möchte! 😀

Falls ihr Lust habt mich bei meinem Auslandsjahr zu unterstützen:
Hier ist eine Schritt für Schritt Erklärung, um das Ganze zu vereinfachen:
1. Das Geld wird auf diesem Konto gesammelt:
          artefact gGmbH
          DE33 2175 0000 0186 0651 24
2. Gib bei der Überweisung folgende Spendenkennung im           Verwendungszweck an:
        sol. Chipunga 10
Das ist ganz wichtig, damit die Spenden meinem Projekt zugewiesen werden!
3. Wenn du eine Spendenbescheinigung per Post von artefact erhalten   möchtest, gib zudem Deine vollständige Adresse an!

Vielen Dank!


Eure Laura

Ankunft in Ruanda

Dienstag ging es dann auch bei uns vieren, die ihre Zeit in Ruanda verbringen werden, los. Wir trafen uns in Istanbul am Flughafen, um dann zusammen nach Kigali weiterzufliegen. Da es kurz nach Mitternacht war, haben wir auf dem Weg zu Felix, der uns abgeholt hat, noch nicht viel gesehen. Die erste Erfahrung, die wir machten, war, dass wir mit all unserem Gepäck einen Hügel, der zu einem großen Teil aus Erde besteht und bei Regen nahezu unpassierbar ist, hochmussten.
Am nächsten Tag, sahen wir das erste Mal etwas von unserer Umgebung. Das Haus, in dem Felix wohnt, liegt am Hang und wir haben einen nicht allzu schlechten Blick auf den Hügel und das daraufliegende Wohngebiet gegenüber. Das Haus liegt nicht direkt in der Innenstadt, was bedeutet, dass es auch gerne mal ungeteerte Straßen gibt und die Häuser hier teilweise ziemlich ärmlich sind.
Später ging es dann auf in die Stadt, um Geld zu holen, was zu essen und SIM Karten zu kaufen. Die Strecken fuhren wir mit Motorradtaxis, sogenannten „Motos“. So sahen wir natürlich einiges von der Stadt, aber hatten auch direkt ein Erlebnis. Die Straßen hier sind sehr voll und die Fahrer schlängeln sich überall lang, man diskutiert über Preise und muss sich dann überlegen, wie man beschreibt, wo man hin möchte; Adressen kennt man hier nicht, man orientiert sich an bekannten Plätzen, Gebäuden etc. Kigali hat ca. 1,2 Millionen Einwohner, hat aber eine ganz andere Atmosphäre, als westliche Großstädte. Wirklich modern ist es nur im City Center, aber überall ist leben. Dort ist es sehr sauber, es gibt ein paar moderne Gebäude und die Straßen sind in gutem Zustand. Allerdings liegt überall roter Staub auf den Wegen, Straßen und in der Luft, der allem einen rötlichen Schimmer verleiht. Überall kleine Läden, die alles mögliche von Essen über Dinge wie Shampoo bis zu Elektronik verkaufen. Es gibt überall kleine Bars. Die Stadt ist voll mit leben und das auch die ganze Nacht.
Abends zeigte Felix uns noch zwei Bars und einen Club. Hier merkt man sehr, dass die Menschen hier anders drauf sind, als bei uns. Jeder tanzt, alle sind immer in Bewegung und jeder genießt einfach die Musik. Jeder tanzt mit jedem, man tanzt zusammen in einer Gruppe oder zu zweit.
Am nächsten Tag blieben wir in der näheren Umgebung. Wir haben uns die Schule um die Ecke, die kleinen Läden und anderes hier in der Nähe angeschaut. Insbesondere in der Schule, sorgten wir das ein oder andere mal für Aufruhr , es haben viele gegrüßt und uns die Hand gegeben oder schüchtern geschaut. Was auf jeden Fall auffällt, ist, dass die Menschen hier unheimlich freundlich sind. Sie grüßen immer und reden gerne auch mal mit dir. Auch wenn es nur ein paar Sätze sind. Es lässt sich auch keiner davon aus der Ruhe bringen, sowas wie Eile kennen die Menschen hier nicht, das ist total entspannt.
Gegen Abend haben wir noch den Film „sometimes in April“ über den Genozid 1994 geschaut, der sehr hart, aber offensichtlich sehr realitätsnah die Ereignisse aus dem Frühjahr 1994 darstellt.
Freitag ging es dann los mit unserem „on arrival Seminar“ mit Dominique, unserem Mentor hier in Ruanda. Mit ihm haben wir über Sicherheit, Gesundheit, Kommunikation und Integration gesprochen und haben schon eine gute Basis an Infos bekommen (insbesondere natürlich in den Bereichen Kommunikation und Integration, bei denen er uns als Ruander natürlich bestens beraten kann)
Heute schauen wir uns den Markt hier an, ansonsten haben wir das Wochenende frei und fahren am Montag mit dem Seminar fort.
Auf jeden Fall hatten wir einen guten Start in einer ganz neuen Umgebung. Wir haben Spaß, genießen es und haben auch schon einiges gesehen.

Da die Internetverbindung hier im Moment nicht allzu gut ist, kommen Fotos nach.

 

Ich berichte weiter!

Linus

 

Über mich

Ich bin Hannah, 22 Jahre alt, Hamburgerin und Umweltwissenschaftlerin.

Und seit dem 10. August bin ich nun in Malawi um hier für ein Jahr zu leben und zu erleben, zu arbeiten und zu lernen und viele neue Erfahrungen zu sammeln.

Die letzten 4 Jahre habe ich in Lüneburg gelebt und dort an der Leuphana Universität Umweltwissenschaften studiert. Während der Zeit habe ich mich intensiv mit den Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung beschäftigt und konnte viel über die globalen Zusammenhänge in unserer Welt lernen. Besonders interessiere ich mich für Ökologie und habe mich stark in diesem Bereich vertieft. Dabei interessieren mich vor allem die komplexen Zusammenhänge von Ökosystemen und die Herausforderungen des Biodiversitätserhalts. Die Natur ist so interessant und wir können so viel von ihr lernen… Wie können wir am besten im Einklang mit ihr leben und ihre Ressourcen und ihre Schönheit erhalten? Ganz besonders wichtig finde ich die Frage, wie wir auf natürliche Weise Nahrungsmittel produzieren können und den Schutz der Natur mit einer globalen Ernährungssicherheit in Einklang bringen können.

Ich freue mich darauf, meine Interessen und mein Wissen während meines weltwärts-Freiwilligendienstes hier in Malawi zu vertiefen. Ich arbeite am Kusamala Institute in Lilongwe, ein Institut für Ökologie und Landwirtschaft. Ökologie und Landwirtschaft sind genau die Schlagworte, die meine Interessen und Schwerpunkte am besten beschreiben, sodass ich einerseits viel Neues lernen kann, andererseits aber auch schon einen guten Wissensstand mit in das Projekt bringen kann.

Kusamala Institute