In der ersten Vorbereitungswoche sind wir in einer familiären Atmosphäre schnell zu einer engen Gruppe zusammengewachsen, konnten viele neue Eindrücke über Ostafrika und uns selbst sammeln. Vielleicht etwas auf Kosten des Schlafs. Am letzten Abend haben wir z.B. bis tief in die Nacht mit einigen Ostafrikanern, die gerade einen Freiwilligendienst in Deutschland leisten, am Lagerfeuer gesessen. Die sechs „Südfreiwilligen“ aus Kenia, Ruanda, Uganda und Tansania bringen ganz unterschiedliche Erfahrungsschätze mit, mit denen derzeit Deutschland durch ihre Arbeit z.B. mit Behinderten, in einer Jugendherberge oder mit erneuerbaren Energien und Permakulturen bereichern.
Es war sehr interessant sich mit ihnen über alles Mögliche zu unterhalten – vom Fahrradfahren in Berlin über die Anstrengungen ihrer Regierungen gegen Ungleichheiten zwischen Stadt und Land bis hin zum Vermissen des Lebenspartners, Gründen neuer Freundschaften und dem Einfluss des meteorologisch ungleichmäßigen Tag-Nacht-Rhythmus in Deutschland auf die Gemütslage. Erwähnenswert auch ihre Erheiterung über unsere Sorgen wegen Malaria zu erleben, da Malaria doch „just part of life“ sei.
Ansonsten standen beispielsweise ein Afrika-Quiz, Tropenkrankheiten, die Auffrischung unserer Erste-Hilfe-Kenntnisse, Gruppenarbeiten zur Rolle der Frau, der Situation von Nicht-Heterosexuellen, Musik und anderer gesellschaftlicher Themen auf dem Programm. An jedem Tag war eine andere Gruppe für die (ausschließlich vegane und vegetarische) Verkostung zuständig. Leider haben wir dabei bisher nicht einen der effizienten Lehmöfen oder einem der mit Parabolspiegeln beheiztem Herde benutzt, die dort auf dem Gelände ausgestellt sind. Hoffentlich kommen die noch beim nächsten Seminar zum Einsatz.