Es ist das erste Mal für mich den afrikanischen Kontinent mit eigenen Füßen zu berühren. Davon habe ich geträumt seit ich das erste Mal über die Globalisierung nachgedacht habe, den ständigen Fortschritt, der in jedem Land unterschiedlich verläuft. Dazu meinte Präsident Trump einst: „ (…) Viele Länder dieser Welt wie Indien oder Afrika sind immer noch sehr arm (…)“. Denn was Donald Trump da anspricht habe ich während meinen Ausreisevorbereitungen äußerst häufig gehört. Du gehst nach Afrika? Ist das nicht gefährlich?
Da fragte ich mich: Ein gesamter Kontinent soll ohne Unterschiede in zwei Kategorie passen, nämlich ˂gefährlich˃ und ˂arm˃? Warum ist Afrika für so viele Menschen nur ein Land? Nicht ein Kontinent mit so großartiger Vielfalt, durchaus auch sehr fortschrittlichen Ländern und alternativen Lebensweisen zur europäisch-westlichen, die genauso gut funktionieren können?
Ich habe bereits Antworten gefunden, aber auch dreimal so viele neue Fragen. Dabei bitte ich dich als Leser aber auch kritisch mit meinem Text umzugehen, denn ich schreibe aus meiner Perspektive. Und die Wirklichkeit entsteht erst durch die Auseinandersetzung mit sehr vielen unterschiedlichen Sichtweisen!
Aber jetzt los nach Ruanda:
Ich komme in der Hauptstadt Kigali an, die nicht vom Sternenhimmel zu unterscheiden ist. Auf den Hügeln auf denen die weitläufige Stadt erbaut ist funkeln überall Lichter – wunderschön! Ich werde mit einem Auto abgeholt, was sehr bequem ist für mich und die Koffer, jedoch ist das wesentlich weniger gebräuchlich als das MOTO! Du verhandelst den Preis, steigst auf und überholst im Straßenverkehr jeden Bus und jedes Auto. Aber aufgepasst, nur die mit den roten Laibchen sind auch offizielle Motofahrer! Es finden Motorennen statt, manchmal bleibt eins wegen Benzinmangel liegen, ein anderer verfährt sich oder weiß gar nicht genau welchen Ort du ihm genannt hast, fährt aber trotzdem einmal los. Mir ist dennoch bewusst wie gefährlich so etwas sein kann, deswegen bin ich froh nur in Kigali darauf angewiesen zu sein, nicht bei mir im ländlichen Janja.
Nach den ersten Tagen lerne ich das Regenwetter kennen (bis November dauert die Regenzeit an). Es ist durchgängig warm, wir haben mehr ein Tageszeitenklima als ein Jahreszeitenklima. Toni, meine Mitfreiwillige, zeigt mir alles, nimmt mich mit zum Sprachkurs, auf den Kitenge-Kleidermarkt und zu leckeren Restaurants, denn sie ist bereits seit zwei Monaten hier unten. Oder oben, wir leben ja auf ca. 1700 Höhenmetern (:
Was ist meine Einsatzstelle und was muss ich machen? Das kommt in meinem nächsten Beitrag!