Ich bin dann mal weg – Hans-Peter Wilhelm Kerkeling
Gestatten.
Ich bin vieles : 18 Jahre alt, Abiturient, Pfadfinder, Naturschützer, Radfahrer, älterer Bruder, Sohn, Bücherwurm, Wassermann, Entdecker, Abenteurer, Wähler, Nichtraucher.
Aber das Wichtigste ist : Ich bin dann mal auf und davon.
Auf in ein neues Leben.
Ich lasse meine Schulzeit hinter mir und beginne an einem neuen Kapitel meines Lebens zu schreiben : Meiner Zeit als Freiwilliger in Malawi.
In Zomba – der ehemaligen Hauptstadt Malawis – engagiere ich mich demnächst für Nachhaltigkeit und Umweltschutz als Freiwilliger im Unternehmen Africycle, für 12 Monate.
Africycle
Africycle bezeichnet sich selbst als eine Unabhängige Organisation, die sich dafür einsetzt, dass den Leuten vor Ort die Möglichkeit geboten wird, zu günstigen Preisen mobil zu sein. Und zwar in Form von gespendeten Rädern aus Kanada, den USA und Europa, die in Zomba repariert, aufgebessert und für die Bedingungen in Malawi umfunktioniert werden.
So werden alte Räder recycelt und der Bedarf nach neu Produzierten ist idealerweise nicht mehr ganz so groß.
Zudem besteht für die Menschen nicht die Notwendigkeit, sich ein Auto zu besorgen, was natürlich den wachsenden Schadstoffausstoß in Zomba bremst.
Nun etwas Detaillierteres zu meiner Person :
Wie alle Freiwilligen bei Solivol, bin ich noch sehr jung und bin begierig, darauf mich weiterzuentwickeln.
Ich habe gerade mein Abitur gemacht, und es stehen eigentlich alle Türen offen. Doch bevor ich im Studium Vollgas geben will, brauche ich ein Jahr, in dem ich entschleunigen kann und in dem meine Facetten wieder ans Licht kommen, die bisher immer unter der Last der Abiturvorbereitungen begraben wurden.
Wie schon erwähnt bin ich Pfadfinder und ich habe vor, mich in meiner Zeit in Afrika mehr auf mein Pfadfinderdasein zu fokussieren. Denn damit geht für mich automatisch einher, dass ich mich für Umwelt und Nachhaltigkeit einsetze, interkulturell aktiv werde und immer auf die Suche nach neuen Erfahrungen gehe.
Tatsächlich fällt es mir immer noch schwer, die Dimension dessen zu erfassen, was mich erwarten wird. Doch ich könnte nicht gespannter sein zu sehen, was während dieses Jahres aus mir wird.
Ich hoffe, dass ihr, die ihr das gerade lest, mich begleiten wollt auf meiner Reise in ein anderes Leben auf dem afrikanischen Kontinent.